Die Art wie wir Leben und Arbeiten verändert sich ständig. Das war von Anbeginn der Zeit so. „Überlebt“ haben meist die anpassungsfähigen Menschen und Organisationen. Der Begriff „anpassungsfähig“ ist sehr unterschiedlich belegt. Zumindest erkenne ich das in den vielen Gesprächen die ich führe. Für einen Teil der Menschen bedeutet es „zu gehorchen und das zu machen, was mir gesagt wird“, um das mal ganz platt zu formulieren. Tatsächlich bedeutet Anpassungsfähigkeit eher die Fähigkeit, sich auf Veränderungen einzustellen. Das gilt für den Menschen, wie für die Organisation. Ich möchte helfen, Möglichkeiten zu erkennen, Wege zu finden und sich selbst oder die eigenen Organisation zukunftsfähig weiterzuentwickeln. Als „Certified Expert in New Work“ und „Digital Leader“ können wir gemeinsam an einer WERTvollen Zukunft zu feilen. Denn es gibt keine Blaupause. Diese Schritte darf und muss jeder von uns selbst finden bzw. gehen.
Vicki Janssen
VERÄNDERUNG. Gefühlt ändert sich ständig alles. Dabei ist es doch für uns Menschen so wichtig eine gewisse Routine zu haben. Wir haben uns daran gewöhnt, alles zu planen und unter Kontrolle zu haben. Wir sind so gern in unserer Komfortzone. Das ist so schön bequem und risikoarm. Hatten doch viele von uns nach Jahren alles erreicht, was sie wollten. Ein fester Job oder ein gut laufendes Unternehmen, eine Familie, ein Haus.
Und dann kam Corona, Lieferschwierigkeiten, ständig neue Verordnungen – eine echte Krise!
Während die Einen wie gelähmt waren, haben Andere nach Lösungen gesucht. Es muss ja irgendwie weitergehen. Oft war ich beeindruckt, was auf einmal möglich war. Selbst in unserer kleinen Stadt gab es „Click & Collect“, Schaufenstershopping, einen Lieferdienst. Menschen arbeiteten im Homeoffice und waren trotzdem produktiv. Wider Erwarten natürlich. Ich möchte fast sagen, es ging ein Ruck durchs Land. Dann kamen die ersten Lockerungen und viele neue Angebote wurden einfach eingestellt. Was für eine fatale Entwicklung!
Warum möchten so viele Menschen wieder zurück? Warum machen wir nicht weiter? Es hat doch ganz gut funktioniert. Unterschätzen wir tatsächlich das Tempo? Was heute noch nicht mal erfunden ist, kann morgen ein Trend werden und übermorgen die Welt verändern. Beispiele gibt es genug. Denken wir nur an die Gründungsgeschichten von Uber, Airbnb, Google usw. Wir konnten Veränderungen noch nie aufhalten. Sie werden passieren. Daher darf jeder für sich selbst entscheiden, ob er oder sie aktiv mitgestalten möchte oder irgendwann einfach von der Masse der Veränderungen überrollt werden wird.
An dieser Stelle möchte ich ein Video teilen, was es auf den Punkt bringt. Prof. Kruse ist leider schon verstorben und das Video ist von 2014. Thema: „Studie: Wandel der Arbeitswelt“. Es ist für mich beeindruckend, wie weitsichtig er war. Und an mancher Stelle musst ich schmunzeln. Sprach er doch davon, dass WhatsApp das Aus der SMS sein könnte. Wie Recht er doch haben sollte.
Und jetzt ist vielleicht klar, wofür ich diese Seite ins Leben gerufen habe. Zukunftsmensch steht für Möglichkeiten finden. Wir reden so oft über Fachkräftemangel, demografischen Wandel, allgemein über die Veränderungen in der Arbeitswelt. Treiber sind die Digitalisierung und das Streben nach „New Work“. Was New Work wirklich ist und was nicht, werde ich in einem anderen Blog erläutern. Hier geht es erst einmal darum zu erkennen, dass die Veränderung bei jedem Menschen ganz persönlich beginnen darf. Jeder Mensch lebt in seiner eigenen Blase, sieht Veränderungen aus seinem Blickwinkel, braucht sein eigenes Tempo. Egal ob wir hier den beruflichen oder privaten Bereich meinen. Menschen, die sich zurücklehnen und das mal aussitzen wollen, könnten Probleme bekommen. Denn irgendwann ist der Zug abgefahren. Damit meine ich, dass die Bildungslücken so groß geworden sind, dass es nur sehr schwer sein wird, dieses Wissen aufzuholen. Bildung war schon immer wichtig und ist heute unabdingbar. Eine Ausbildung oder ein Studium absolvieren und dann einfach nur seinen Job machen, reicht nicht mehr. Berufsbilder verändern sich, angesehene Berufe könnte es in der Zukunft nicht mehr geben, da diese von einer KI (künstliche Intelligenz) übernommen werden kann. Heute heißt es „am Ball bleiben“.
Übernimm Verantwortung! Lerne jeden Tag für 5 – 10 Minuten etwas dazu. Lese ein Fachbuch, einen Blog, ein Magazin. Nutze YouTube oder Social Media sinnvoll. Halte die Augen und Ohren auf, erkenne Möglichkeiten und Chancen die sich bieten. Gehe in deinem Tempo. Aber bitte, bleib nicht dort stehen, wo du heute stehst.
Wenn du nun erkannt hast, dass du etwas tun möchtest, nimm gern Kontakt zu mir auf. Gemeinsam kommen wir alle besser voran. Denn jeder Mensch ist wertvoll, jeder bringt eine Fähigkeit mit, die wir brauchen. Lasst uns gemeinsam eine wertvolle und sinnvolle Zukunft gestalten.
Vor genau 100 Tagen kam der Remarkable 2 bei mir an. Lange hatte ich Zweifel, ob ich mit dem neuen Gerät arbeiten würde, oder ob es dann doch wieder nur rumliegt. Schließlich kann ich die Texte mit dem Tablet ebenfalls erfassen. Da ich bereits in meinem ersten Blog dazu versprochen hatte einen Erfahrungsbericht zu schreiben, möchte ich nun mein Versprechen einlösen.
Wie liefen die ersten 100 Tage?
Schon beim Auspacken hatte ich das Gefühl ein hochwertiges Gerät gekauft zu haben. Ich konnte den Remarkable sofort starten und einrichten. Das war kinderleicht und selbsterklärend. Ich hatte mir eine erste grobe Ordnerstruktur angelegt und alles ausprobiert. Es gibt verschiedene „Vorlagen“. Sprich liniert, kariert, Notenblätter, Checklisten, Wochenplaner usw. Um mich mit den verschiedenen Einstellungen des Stiftes vertraut machen zu können, habe ich ein paar Sketchnotes gezeichnet. Es fühlte sich gut an und die Ergebnisse bzw. Möglichkeiten entsprachen komplett meinen Erwartungen. Ich war zufrieden und habe das Gerät erst einmal vollständig aufgeladen.
Jetzt ging es zur täglichen Anwendung. Ich bin beruflich viel unterwegs. Egal ob Gesprächsnotizen beim Stadtrundgang – für die, die es nicht wissen, ich arbeite als Citymanagerin – oder für Notizen und Zeichnungen im Meeting, für spontane Ideen oder Informationen. Ich habe das Remarkable zum Arbeitsbeginn angeschaltet und so genutzt, wie ich es brauchte. Wenn ich mal nicht damit gearbeitet habe, ging es in den Sleepmodus und hat Akku gespart. Zum Feierabend hab ich das Teil dann abgeschaltet und fertig.
Kommen wir direkt zum Akku. Im Schnitt lade ich das Gerät aller 2-3 Wochen auf. Das ist wirklich klasse. Selbst wenn ich spontan raus muss, ist das Teil einsatzbereit. Kommen wir zum Stift.
Ich hatte mich bewusst für den besseren Stift entschieden, der die Radierfunktion beinhaltet. Das war für mich die richtige Entscheidung. Ich könnte zwar mit dem Stift jederzeit auf den Radiergummi klicken und dann den gewünschten Teil löschen, mit meinem Stift spare ich jedoch den Extraklick. Ein paar Infos zu der Stiftspitze. Diese nutzt sich mit der Zeit ab. Ich habe gerade, also nach 100 Tagen, die erste Spitze gewechselt. Da ich den Stift täglich nutze, ist das für mich in Ordnung. Es waren ja Ersatzspitzen dabei. Damit komme ich noch eine ganze Weile hin.
Warum ich im Alltag lieber mit dem Remarkable arbeite und nicht mit dem Tablett, möchte ich noch kurz erklären. Das Remarkable ist eben wie ein Notizbuch. Ich kann super fokussiert arbeiten. Entweder um Sachverhalte zu notieren, Sketchnotes zu erstellen oder was auch immer. Ich werde durch nichts abgelenkt. Es kommen keine Popup-Nachrichten oder was auch immer. Alleine das ist für mich das stärkste Argument für den Kauf.
Nun noch ein paar Dinge, die mir nicht so gut gefallen. Der Stift ist magnetisch und klickt sich somit gut an den Remarkable an. Auf dem Schreibtisch ist das gut. Beim Transport in der Tasche bzw. für unterwegs, würde ich mir eine bessere Sicherung wünschen. Denn tatsächlich habe ich den Stift in meiner Tasche schon suchen müssen und wenn ich nur mit dem Remarkable in der Hand loslaufe, stecke ich den Stift in meine Jackentasche, damit ich diesen nicht verliere. Das wäre echt ärgerlich.
Ebenfalls als störend finde ich die Tatsache, dass ich zwar verschiedene Vorlagen nutzen kann, wenn ich das Dokument als Mail verschicken möchte, wird nur der Text übermittelt. Gerade wenn ich eine Vorlage für den Wochenplaner oder ähnliches verwendet habe, wird der Text aneinander gereiht und nicht so übermittelt, wie ich den in meiner Vorlage erfasst habe. Das ist ärgerlich und ich muss dann immer raten, welche Abschnitte zusammengehören. Vielleicht gibt es aber auch einen Trick, den ich noch nicht kenne.
Abschließend noch ein paar Worte zum Speichervolumen. Ich kann meine Notizen in verschiedenen Cloudlösungen speichern und habe somit Zugriff auf meine Notizen mit verschiedenen Geräten. Das hilft mir in meiner Arbeit immer wieder. Somit kann ich sagen, dass ich den Kauf definitiv nicht bereue. Ganz im Gegenteil. Ich habe keine Zettelwirtschaft mehr, finde meine Notizen, werde oft gefragt, mit was ich da arbeite und bin zufrieden. Für mich war es eine gute Investition.
Seit dem 01.11.2021 bin ich die neue Citymanagerin der StadtAurich. In einer Stabstelle direkt bei unserem Bürgermeister Horst Feddermann und Johann Stromann, werde ich mein Wissen einbringen. Die Aufgaben sind sehr interessant und ich freue mich auf neue Kollegen sowie viele neue Ideen und Konzepte. Aurich profitiert dabei von einer großzügigen Förderung aus demREACT-EU-Programm„Perspektive Innenstadt“
Doch der Reihe nach. Was ist denn eine Citymanagerin?
Zu den Aufgaben einer Citymanagerin gehört es, eine ganze Stadt oder Teile von ihr zu „vermarkten“, das heißt, Wirtschafts- und Tourismusförderung zu betreiben. Schwerpunkte werden in meinem Fall, dass Leerstandsmanagement sein, Themen rund um die Digitalisierung und die Belebung der Innenstadt.
Zu den Aufgaben einer Citymanagerin gehört es, eine ganze Stadt oder Teile von ihr zu „vermarkten“, das heißt, Wirtschafts- und Tourismusförderung zu betreiben. Schwerpunkte werden in meinem Fall, dass Leerstandsmanagement sein, Themen rund um die Digitalisierung und die Belebung der Innenstadt.
Mir ist dabei besonders wichtig, die Interessen der Bürger:innen, Händler:innen, Dienstleister:innen und Besucher:innen zu bündeln und aus den gesammelten InformationengeeigneteMaßnahmen zu entwickeln. Zu solchen Maßnahmen zählen beispielsweise besondere Shopping-Events, diverse Veranstaltungen wie Flohmärkte, Antikmärkte oder Food-Truck-Treffen. Jedoch auch die Themen Bürgerbeteiligung, Kunst und Kultur, Bildung, Unterstützung von Gründer:innen, ein Pop up Store und ein Coworking Space, werden für eine bunte und liebenswerte Stadtentwicklung wichtig sein. Viele dieser Themen werden aufgrund der Pandemie neu gedacht werden müssen. Das wird eine herausfordernde Aufgabe, denn keiner weiß, wo sich das alles hin entwickeln wird. Wir brauchen also flexible Konzepte, die sich leicht an die aktuelle Lage anpassen lassen.
Gemeinsam werden Strategien entwickelt. Denn es geht nicht darum, was eine einzelne Person oder Verein möchte, sondern wofür sich die Menschen interessieren und Geld ausgeben werden. Ich werde also die Ansprechpartnerin für verschiedene Menschen sein. Wichtig ist mir dabei der Erhalt traditioneller Veranstaltungen aber auch das Etablieren neuer Formate. Denn nicht nur die Innenstadt wird sich verändern. Das war bereits seit Jahren abzusehen und wurde durch Corona lediglich enorm beschleunigt.
Durch meine gute Kommunikationsfähigkeit einhergehend mit der Fähigkeit, mit unterschiedlichsten Menschen umgehen zu können, erhoffe ich mir, schnellstmöglich Arbeitsgruppen aufbauen zu können. Wir werden die Probleme in der Innenstadt und Themen wie Digitalisierung, nur im Team lösen können. Ich bin mir meiner Verantwortung bewusst und hoffe, in der kurzen Zeit (das Projekt ist befristet bis zum 31.03.2023), zumindest die ersten Projektabschlüsse erfolgreich mit allen beteiligten Menschen, feiern zu dürfen.
Wenn auch Du eine Idee und/oder Konzepte in der Schublade hast, dann nimm gern Kontakt zu mir auf. Du erreichst mich per Mail unter v.janssen@stadt.aurich.de.
Immer nur meckern bringt uns nicht weiter. Nutzen wir gemeinsam die Chance, die wir hier als Stadt bekommen. Werde jetzt vom Zuschauer/Zuschauerin zum Mitmacher bzw. zur Mitmacherin!
Noch ein paar Sätze zur Arbeit in einer kommunalen Verwaltung.
Ich bin eine Quereinsteigerin. Noch nie habe ich in einer städtischen Einrichtung gearbeitet. Somit habe ich noch eine Menge zu lernen. Die Prozesse und Vorschriften sind zum Teil anders, als ich es kenne. Doch eins möchte ich betonen. So verstaubt wie immer gesagt wird, ist zumindest das Auricher Rathaus nicht. Gleich am ersten Tag hatte mich die IT-Abteilung mit allen wichtigen Arbeitsmitteln versorgt. Gerade schauen wir, welche Programme für mich in Zukunft relevant werden. Auch hier renne ich offene Türen ein. Meine Kollegen und Kolleginnen unterstützen mich sehr. Jeder hat selbst den Tisch voller Aufgaben und trotzdem nimmt sich jeder Zeit für meine Fragen. Das ist nicht selbstverständlich und dafür möchte ich mich an dieser Stelle ausdrücklich bedanken. Wenn wir so weitermachen, werden wir sicher einige positive Dinge auf den Weg bringen. Ich freu mich drauf!
Der ein oder andere kennt mich bzw. mein Buch„Erst die Pflicht und dann die Kür“, schon etwas länger. Ich war bis vor ca. 6 Jahren eine gedankenlose Shoppingqueen. Dann begann ich, aufgrund eines Umzugs, mein Leben zu hinterfragen und radikal zu verändern. Ich wollte nur noch bewusst die Dinge kaufen, die ich wirklich brauche, minimalistischer leben. Bei vielen Produkten gelingt mir das hervorragend. Meine Schränke sind längst nicht mehr so vollgestopft, wie noch vor ein paar Jahren. Das fühlt sich nicht nur gut an, sondern sorgt natürlich auch für einen besseren CO2-Fußabdruck.
Doch dann gibt es Produkte, die mich verfolgete.
Mein Themenschwerpunkt ist die Digitalisierung. Dabei geht es mir nicht nur um die Fülle an Tools und technischen Geräten, sondern eher darum, wie wir Menschen damit arbeiten und wie diese neuen Geräte eine echte Erleichterung bringen (können). Versprochen wird in den meisten Fällen viel. Ob das dann so funktioniert, erfahre ich meist nur dann, wenn ich es selbst ausprobiere. Das steht jedoch oft im Wiederspruch zu meiner minimalistischen Lebensweise. Gerade in technischen Geräten werden wertvolle Rohstoffe verbaut. Nutze ich es dann nicht, ist es nicht nur ärgerlich, sondern auch ökologisch sinnlos. Klar, ich kann es verkaufen. Jeder Mensch hat eigene Arbeitsweisen. Was bei mir nicht funktioniert kann für den anderen die Lösung sein. Dann wäre der Schaden zumindest etwas reduziert. Somit gewinnt dann oft die Neugier. Wie in dieser Woche.
DasreMarkable 2wurde im Juni 2020 präsentiert. Mir juckte es sofort in den Fingern. Denn eigentlich, wäre dieses Gerät genau das Richtige für mich. Ich arbeite sehr gern mit Stift und Papier. Hier mal eine Idee notieren, dort mal einen großartigen Spruch aufschreiben, schnell mal eine Info ins Handy sprechen, um sie später zu bearbeiten usw. Das Problem war nur, ich hatte oft vergessen, wo ich mir was notiert hatte, und dann ging die Sucherei los. Zusätzlich hatte ich verschiedene To-Dos auf kleinen Zetteln notiert, die hier rumlagen, wegkamen und nach der Erledigung entsorgt werden mussten. Echt nervig!
Doch was ist das reMarkable 2 überhaupt?
Das reMarkable 2 ist ein E-Ink-basiertes „Papiertablet“ mit langer Akku-Laufzeit, dass die Haptik von Papier für Schreib-, Lese- und Illustrationszwecke (Skizzen) nachahmt. Es ist für Ablenkung freies und fokussiertes Arbeiten entworfen worden.
Juhu, das war doch die Lösung meiner Probleme!
Doch dann kamen die ersten Bewertungen zu dem Gerät. Sie hätten unterschiedlicher nicht sein können. Von „Braucht kein Mensch“ bis „Ich gebe es nie mehr her“, war alles dabei. Gut, wir wissen ja auch, dass jeder Mensch anders arbeitet. Soweit also nicht überraschend. Doch die Gegenargumente überzeugten mich. Ein normales Tablet, was ich natürlich ebenfalls besitze, kann das auch alles. Ich kann meine Notizen oder Sketchnotes auch darauf notieren und kreieren. Sogar in Farbe. Und eigentlich habe ich mein Tablet oft dabei. Also nutze ich doch lieber das. Ich will schließlich minimalistischer leben.
Diesem Vorsatz bin ich jetzt über ein Jahr treu geblieben. Also dem: „Ich kaufe das reMarkable 2 nicht“. Denn die Funktionen meines Tablets habe ich dann doch nicht so genutzt. Ich hatte auch noch meine Notizbücher und schöne Stifte. Nur meine Zettelwirtschaft nervte mich noch immer.
Dann spielte mir Social Media immer wieder großartige Videos zu. „Schau mal, was das reMarkable alles kann, wie happy und fokussiert die Menschen damit arbeiten“.
Zack – ich war in der Werbefalle gefangen!
Ich mach es kurz. Nachdem ich nochmal recherchiert hatte und natürlich immer noch die gleichen Pros und Contras fand, rutschte mein Finger auf den Bestellbutton und am Donnerstag, wurde MEIN reMarkable 2 geliefert.
Da ich beruflich ein neues Projekt starte und mit sehr vielen Menschen offline arbeiten werde, brauchte ich eine gute Alternative für meine Arbeit. Mir ist völlig klar, dass ich mit meinem Notizbuch graue Haare bekommen werde und (was noch viel schlimmer ist), Zeit verlieren werde. Und genau Zeit haben wir in diesem Projekt eh schon zu wenig.
Also habe ich mir mein neues Gadget eingerichtet und kann schon mal ein erstes Feedback liefern.
Es macht für mich genau das, was es soll. Ich habe eine übersichtliche Ordnerstruktur, selbst meine Schrift kann gut transkribiert werden, ich habe viele Möglichkeiten, die Texte zu bearbeiten und zu versenden.
Eine Sache gefällt mir jetzt schon nicht. Es gibt viele gute Vorlagen. Wenn ich diese nutze und dann meine Handschrift transkribieren lasse, verschwindet die Vorlage und es bleibt nur der Text. Das ist doof. Aber vielleicht gibt es hierfür bereits eine Lösung. Ich werde mal recherchieren.
Mein Ziel ist es jetzt, das reMarkable 2 für 100 Tage zu testen. Ich bin sehr gespannt, ob ich meine Arbeitsweise damit optimieren kann und meine Zettelwirtschaft verschwinden wird. Ich werde berichten.
Viele neue Begriffe sind um das Thema Coworking und New Work entstanden. Damit wir nicht nur das gleiche meinen, sondern auch sagen, habe ich hier mal ein kleines (unvollständiges) Coworking ABC zusammengestellt. Es soll Mut machen, einen Coworking Space zu besuchen und zu erleben. Und keine Angst – wenn du einen Begriff nicht kennst, dann frag einfach nach. Coworker sind im allgemeinen sehr hilfsbereit und auskunftsfreudig 🙂
ADRESS-SERVICE
Du bist Einzelkämpfer, Freelancer, Digitaler Nomade, Gründer …. und möchtest deine private Anschrift nicht als Firmenanschrift nutzen? Dann kannst du in einigen Spaces den Adress-Service nutzen. Du bekommst ein Firmenschild, Postfach und hast berufliches von privatem getrennt
BUSINESS CENTER ODER BÜROSHARING In einer Bürogemeinschaft mietest du ein abschließbares Büro auf Zeit. Oft gibt es ein gewisses Service-Angebot jedoch keine Community. Wer also eher den Austausch sucht, der ist ggf. in einem Coworking Space besser aufgehoben.
COMMUNITY Die Community – sprich die Gemeinschaft, ist das Herzstück in einem Coworking Space. Die Mitglieder haben ein starkes Wir-Gefühl. Der Austausch, das gemeinsame Lernen und Vorankommen, verbindet eine gute Community. Vertrauen, Ehrlichkeit und Offenheit werden gelebt.
COWORKING Coworking heißt zusammen arbeiten. Inzwischen ist es eine neue Arbeitsform geworden. Jeder kann autark (eigenständig) arbeiten und trotzdem von den anderen profitieren. Ein großer Vorteil, in einer komplexen Welt.
COWORKING SPACE Längst haben viele Menschen die Vorteile eines Coworking Spaces erkannt. Das führt dazu, dass die Spaces nicht nur in den Metropolen zu finden sind, sondern auch in kleinen Städten und Dörfern. Lange Wege zur Arbeitsstelle, zum Kunden, zu Veranstaltungen usw. fallen weg und trotzdem hat man Gleichgesinnte und Kollegen um sich rum.
DESK – DER SCHREIBTISCH Bei der Buchung wirst du oft gefragt, ob du einen FixDesk oder einen Flex-Desk buchen möchtest. Der FixDesk ist DEIN persönlicher Arbeitsplatz. Oft gehört ein abschließbarer Schrank dazu, damit du nicht alles mitschleppen musst. Das Gegenteil ist der Flex-Desk. Du kommst in den Coworking Space und suchst dir einen freien Platz aus. Die genauen Details werden dir jedoch vor Ort erklärt.
ENTREPRENEUR Dieser Begriff wird oft mit einem Unternehmer gleichgesetzt. Also dem Inhaber eines Unternehmens, der die Verantwortung und das Risiko trägt. im heutigen Kontext zeichnet sich ein Entrepreneur eher durch Ideen, die ihrer Zeit voraus sind, ein Mensch, der eine disruptive Persönlichkeit und ein großes Gespür für Innovationen besitzt, aus.
FAIR USE In einem Coworking Space ist vieles inklusive. Der Kaffee, die Nutzung des Kopieres usw. Es heißt also Fair Use, weil jeder seinen Konsum in einem gewissen Rahmen hält. Wie dieser genau aussieht, wird beim Onboarding erklärt.
GESCHICHTE DES COWORKING Am 09.08.2005 eröffnete der erste Coworking Space in San Francisco. Organisiert wurde er von dem Programmierer Brad Neuberg. Im selben Jahr eröffnete das St. Oberholz in Berlin eines der ersten Cafés, die ihren Gästen kostenlos WLAN anboten. Das erste offizielle Coworking Space in Deutschland war das Betahaus in Berlin 2009.
GRÜNDERZENTRUM Ein anderer Begriff ist auch Technologiezentrum, Startup-Zentrum oder Inkubator. Hier ist man meist auf eine Branche oder Technologie spezialisiert. Organisiert werden diese Zentren oft von der regionalen Wirtschaftsförderung.
HACKERSPACE Das sind die Vorläufer von Coworking Spaces, die bereits 1995 in Berlin aufkamen. Auch hier treffen sich Interessierte zu einem bestimmten Thema. Die Trägervereine setzen sich für die Förderung der Allgemeinbildung im technischen Bereich und insbesondere zu den Themen Open Source und Netzpolitik ein.
INTERNATIONAL COWORKING DAY Am 9. August ist internationale Coworking Day. Darum werden jeweils an dem Freitag, der am nächsten an dem 9. August liegt, verschiedene Veranstaltungen in den Spaces dieser Welt angeboten. Dieses Jahr ist der internationale Coworking Day übrigens am 07.08.2020.
JELLIES Jellies sind offene Veranstaltungen, die zum temporären Coworking und Netzwerken einladen. Ziel dabei ist es, auch „nicht-Coworker“ durch das Event zu involvieren. Somit hat man die Möglichkeit neue Leute kennen zu lernen und neue Ideen und Standpunkte zu erhalten.
KÜNDIGUNGSFRISTEN In einem Coworking Space gibt es oft Tagespässe, Wochen- oder Monatspässe. Je länger du dich einmietest, um so günstiger wird es. Brauchst du den Platz nur für einen Tag oder eine Woche, dann ist der Zeitraum festgelegt. Buchst du dich für einen Monat ein, dann verlängert sich der Vertrag um jeweils einen Monat. Du bist also sehr flexibel.
LEADERSHIP Heute wird Führung anders gesehen bzw. gedacht. Zuckerbrot und Peitsche? Das war einmal. Heute spielen Werte wieder eine große Rolle. Es geht um Sinnhaftigkeit, Empathie, Potenzialentwicklung. Ein guter Leader ist in der Lage durch seine Vision Menschen zu begeistern und mitzureißen.
MEETUPS BZW. EVENTS In einem Coworking Space findet sich immer eine Fläche für Meetups. Die Mieter treffen sich in der Kaffeeküche, im Garten oder auf einer freien Fläche im Space und schon kann der Austausch/ Workshop/ Vortrag beginnen. Aber auch das gemeinsame Frühstück, der Besuch in einem Makerspace oder das Treffen zum gemeinsamen Training, gehören in die Kategorie Meetup.
MITGLIEDSCHAFT Um Coworker zu binden und ihnen die vielen Vorteile eines Coworking Spaces auch zugänglich zu machen, wenn sie nicht aktiv im Space einen Desk nutzen, sind viele Anbieter zu einem Mitgliedschaftsmodell übergegangen. Durch eine Mitgliedschaft behält man die Berechtigung Veranstaltungen zu besuchen bzw. einen Desk oder Raum günstiger zu buchen.
NEW WORK Der Begriff New Work wurde vor allem von Frithjof Bergmann geprägt. New Work beschreibt den aktuellen Wandel in der Arbeitswelt. Dieser ist sowohl durch eine gesellschaftliche als auch technologische Veränderung bedingt. Die “Arbeit 4.0” geht mit mehr Freiheit, Selbstständigkeit und Partizipation einher.
OEFFNUNGSZEITEN Viele Spaces sind 24/7 geöffnet. Langzeitmieter bekommen meist eine gesonderte Zutrittsberechtigung, die sie so flexibel wie möglich arbeiten lässt. Jedoch gibt es auch immer mehr Betreiber, die einen Coworking Space von z.B. 8 bis 18 Uhr öffnen. Danach wird der Platz für Veranstaltungen genutzt oder dem Coworker eine gesunde Balance zwischen Arbeit und Freizeit ermöglicht.
PREISE Diese werden natürlich sehr individuell berechnet. Einen Tisch mit Stuhl und WLAN kann jeder schon für wenige Euros pro Tag mieten. Je länger man sich einmietet, um so günstiger wird es. Es gibt für jeden Geschmack das passende Angebot. Vom Designer-Loft bis hin zur Scheune. Schau dich um, teste die verschiedenen Räume und entscheide dann, was zu dir passt. Preislich, optisch und von der Community her.
Q Tatsächlich habe ich zum Buchstaben Q kein passendes Wort gefunden – dann lassen wir hier eine Lücke und ergänzen, sobald es einen passenden Begriff gibt.
RESPONSE-ABILITY Angelehnt an das englische Wort responsibility beschreibt Response-Ability die Fähigkeit, die eigene Reaktion auf einen Reiz frei zu wählen. Im Englischen würde react eher eine automatische Reaktion beschreiben, respond hingegen eher eine willentliche, die wir frei wählen. Sieht man sich selbst als Menschen, der in der Lage ist, seine Reaktionen auf externe Geschehnisse frei zu wählen, übernimmt man damit Verantwortung für sein Leben.
SPACE AS A SERVICE Jeder kennt es – auf einmal braucht man für ein Projekt oder neue Mitarbeiter, die eingearbeitet werden müssen, mehr Platz im Büro. Hier empfehle ich die Nutzung eines Coworking Space. Nicht extra neue Büros kaufen oder lange binden, sondern dann mieten, wenn man die Flächen braucht, voll möbliert und mit weiteren Services. Zu einem fixen Preis, aber mit großer Flexibilität.
TELEFONIEREN IM SPACE Durch längere oder häufige Telefonate stört man die anderen Mieter. Zur Etikette gehört es deshalb, entweder möglichst leise zu sprechen oder für längere Telefonate in andere Räume oder nach draußen zu gehen. Das gilt natürlich erst recht für vertrauliche Gespräche. Manche Coworking Spaces bieten „Telefonzellen“ oder „Skypeboxen“, in denen man längere Gespräche führen kann, ohne andere zu stören.
UNTERNEHMENSBERATUNG Aktuell erleben wir große Veränderungen in allen Bereichen. Businessmodelle, die gerade noch erfolgreich waren, müssen sich wandeln, wenn sie auch morgen noch erfolgreich sein wollen. Dafür gibt es keine Blaupause. Hier ist der Austausch wichtig. Darum gibt es oft einen Unternehmerstammtisch oder eine separate Beratung bzw. Weiterbildung im Space.
VIRTUELLE ASSISTENTIN Wünschst du dir manchmal eine zweite rechte Hand? Jemand, der die ungeliebten Aufgaben übernimmt? Eine Recherche hier, eine Reisebuchung da, Texte für den Newsletter verfassen? Eine virtuelle Assistentin muss nicht im Space oder deinem Büro sitzen. Du kannst ihre Dienstleistungen so buchen, wie es gerade notwendig und möglich ist. Probier es aus! Es hilft.
WORKING OUT LOUD Es hilft dir dabei, dich mit anderen, gleichgesinnten Personen zu vernetzen. Dabei trifft sich ein Circle aus vier bis fünf Personen zwölf Wochen lang eine Stunde pro Woche. Ziel von WOL ist es, zwischenmenschliche Beziehungen aufzubauen und sich im Circle gegenseitig zu unterstützen. So setzen sich Alle zu Beginn ein persönliches Ziel, auf das sie hinarbeiten möchten. Ein Leitfaden soll ihnen dabei helfen, jede Woche kleine Schritte zu machen.
WERTE Werte wie Gemeinschaft, Zusammenarbeit, Nachhaltigkeit und Zugänglichkeit sowie Offenheit sind die Grundwerte von Coworking. Jeder ist in einem Space herzlich willkommen. Jedoch tritt er die Werte der Mitglieder mit Füßen, dann wird er ausgeschlossen. Der Meinungsaustausch, Kritik, Feedback – all das ist erwünscht. Wissen wird geteilt! Leute, die nur auf ihren Vorteil bedacht sind, werden nicht glücklich im Space bzw. nicht lange geduldet.
X UND Y Kennst du passende Begriffe? Dann sende sie mir gern zu und ich ergänze sie. Vielen Dank!
ZIELE Erreichst du deine Ziele? Also immer? Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Wir nehmen uns etwas vor und schon bei der ersten Flaute verfallen wir in alte Verhaltensmuster. In einem Coworking Space findest du Antreiber, Leute, die dich immer wieder motivieren können, die Vorbilder werden, die dir neue Möglichkeiten zeigen. Nutze das für dich!
Am Dienstag, den 9. August 2005 eröffnete der erste Coworking Space in San Francisco. Was die Beweggründe dahinter waren und wie der erste Space aussah, könnt ihr euch hier anschauen Der erste Coworking Space
Fast 15 Jahre später stecke ich mitten in den Planungen für einen Coworking Space in Aurich/Ostfriesland. Ja, Coworking ist schon lange kein Trend mehr. Es ist eine Arbeitsform, die auch im ländlichen Bereich wunderbar funktioniert und stetig wächst. Mich faszinieren die Möglichkeiten, die Freiheit, der Austausch. Die Idee zu einem Coworking Space kam vor ca. 1,5 Jahren. Die Arbeit im Space und der Austausch mit den Coworkern, hat meinen Blick auf viele Dinge verändert – ja, ich möchte sagen, meinen Horizont erweitert.
Corona war bzw. ist Fluch und Segen zugleich. In vielen Einrichtungen brachen Einnahmen weg. Weder die Mieter durften wie gewohnt arbeiten noch konnten geplante Veranstaltungen durchgeführt werden. Das war und ist eine gewaltige Herausforderung – ohne Frage. Jedoch mussten sich genau durch Corona und das „verordnete“ Homeoffice Mitarbeiter und Unternehmer mit dem Thema remote Arbeiten beschäftigen. Irgendwie ging es auf einmal. Argumente, die diese Entwicklung über lange Zeit ausgebremst hatten, wurden widerlegt. Von zu Hause aus zu arbeiten wurde sogar als produktiver wahrgenommen. Durch den Wegfall von Arbeitswegen und der damit gewonnenen Zeit, kam ein Gefühl für die oft erwähnte Work-Life-Balance ins Bewusstsein. Jedoch vermissten viele die Gemeinschaft und Struktur. Jede Medaille hat eben zwei Seiten.
Traditionell zwingt uns das Arbeitszeitengesetz zu einem 9 bis 17 Uhr Job. Das bringt uns Struktur und den Austausch mit Kollegen – sprich die Gemeinschaft. Regelungen wie Gleitzeit, Teilzeit oder sogar das Arbeiten im Homeoffice, geben uns mehr Freiheit. Der Ein oder Andere empfindet dies jedoch recht schnell als einen Weg in die Einsamkeit. Selbstorganisation und konsequentes Arbeiten in den eigenen vier Wänden stellen eine Herausforderung dar. Freizeit und Arbeitszeit verschmelzen miteinander. Also müssen klare Absprachen getroffen werden und Spielregeln definiert werden.
Coworking kann eine wunderbare Ergänzung oder sogar Lösung sein. Immer mehr Menschen arbeiten als Freelancer, sind Einzelkämpfer, Gründer, betreuen neben der Arbeit Kinder oder pflegen Angehörige oder wollen keine langen Arbeitswege mehr in Kauf nehmen. Sie sind im Homeoffice. Was dann ganz schnell fehlt, ist der Austausch. Ein Coworking Space bietet genau das. Hier kannst du ganz nach deinen Bedürfnissen autark arbeiten. Keiner stört dich, du kommst in deinen Flow und bist schneller mit der Arbeit fertig, als du gedacht hast. An der Kaffeemaschine, bei einem gemeinsamen Mittagessen oder einer Veranstaltung, kannst du von der Community profitieren.
Eine wichtige Grundhaltung in der Community ist – Wissen vermehrt sich, in dem man es teilt! Berichte über deine Erfahrungen, hilf Menschen weiter und finde selbst Antworten. Respekt und Toleranz werden großgeschrieben. Ideen werden geteilt, damit ggf. Kooperationen entstehen können. Gemeinsam kommen wir schneller voran und minimieren das Risiko.
Ich könnte weiter schwärmen – am Ende, muss es jeder selbst erlebt haben. Sicher ist Coworking nicht für jeden geeignet. Hier arbeiten Menschen am Laptop. Sie sind Programmierer, Projektleiter, Autoren, Virtuelle Assistenten, kommen aus der Kreativwirtschaft usw. Von seiner Haltung her, sollte ein Coworker offen, freundlich und ehrlich sein.
Nun ja, ich hoffe sehr, dass ich bald einen Eröffnungstermin für einen Coworking Space in Aurich bekanntgeben darf. Dann lade ich dich herzlich ein, den Spirit zu erleben, die Community mit aufzubauen und dein Herz für neue Arbeitsformen zu öffnen.